Institut Ramon LLull

Leve Productora und Top Manta werden Katalonien und die Balearen auf der Architekturbiennale 2023 in Venedig vertreten

Architektur und Design.  21/09/2022

Die 18. Architekturbiennale von Venedig wird vom 20. Mai bis 26. November 2023 stattfinden. Die künstlerische Leiterin dieser Ausgabe Lesley Lokko hat als zentrales Thema das Zukunftslabor gewählt, mit Afrika im Mittelpunkt.




Das Projekt Seguint el peix (Auf den Spuren des Fisches) von Leve Productora und Top Manta (Volksgewerkschaft der Straßenverkäufer) wurde ausgewählt, um Katalonien und die Balearen auf der Architekturbiennale Venedig 2023 im Rahmen der Eventi Collaterali zu vertreten. Aus der Perspektive der Straßenverkäufer, den Manters, befasst sich das Projekt mit Themen wie Migrationswege, Privatisierung des öffentlichen Raums, Feminismus, Antirassismus-Aktionen und Nachhaltigkeit von Lebensmitteln. Dieses Gemeinschaftswerk verbindet gegen Rassismus gerichteten Aktivismus und Architektur und begibt sich auf die Suche nach Hinweisen für die Zukunft unserer Städte. Es wird vom Institut Ramon Llull produziert.

Der vom Llull einberufene Expertenausschuss für das Auswahlverfahren bemerkt dazu: „Wir haben das Projekt einstimmig ausgewählt, weil es nicht nur Architektur als Projekt zur sozialen Produktion auf Ausstellungsebene formuliert, sondern auch, weil es ein Projekt des Wandels ist und das Recht aller an der Stadt verteidigt. Der Vorschlag hebt die Trennung zwischen Kuratoren und Teilnehmern auf, indem er in seiner Konzeption, seinem Prozess und seiner Formalisierung eine kollektive Arbeit darstellt. Der Vorschlag präsentiert Methoden, gemeinsames Wissen und gemeinsame ökosoziale Kämpfe sowohl im physischen Raum der Ausstellung in Venedig als auch in anderen Räumen wie dem Internet und Open-Access-Publikationen in den Sprachen Katalanisch, Englisch, Italienisch und Wolof. Die Jury schätzt den Mut, die Eindringlichkeit und die Qualität des Vorschlags, der Praktiken umfasst, die für eine Gegenwart in Not notwendig sind und die ein Labor für die Zukunft darstellen.“

Vorsitzende des Expertenausschusses war Eva Franch i Gilabert, Architektin und künstlerische Ko-Direktorin des Architekturfestivals von Barcelona Model, Beisitzer waren Guim Costa y Calsamiglia, Dekan der Architektenkammer von Katalonien (COAC) und Inés de Rivera Marinel-lo, Beisitzerin für Forschung, Bildung und Hochschulen der COAC, nur mit Stimmrecht vertreten waren Elvira Dyangani Ose, Direktorin des Museums für zeitgenössische Kunst von Barcelona (MACBA), Jaume Mayol, Architekt und Ko-Direktor von TEd'A arquitectos, Olga Subirós, Architektin und Kuratorin der katalanischen Ausstellung auf der Architekturbiennale von Venedig 2021 (AIR/ARIA/AIRE) und nur mit Stimme aber ohne Stimmrecht vertreten war Maria Lladó, Direktorin des Bereichs für Kreation des Instituts Ramon Llull.

Wie bei früheren Ausgaben wird das Institut Ramon Llull diesen Vorschlag dem Kuratorium der Architekturbiennale Venedig 2023 vorlegen, das in den kommenden Monaten bekannt geben wird, ob es Seguint el peix in die Eventi Collaterali aufnehmen wird.

Die 18. Ausgabe der Architekturbiennale von Venedig findet vom 20. Mai bis zum 26. November 2023 statt. Die künstlerische Leiterin dieser Ausgabe Lesley Lokko hat als zentrales Thema das Zukunftslabor gewählt, mit Afrika im Mittelpunkt. „Es gibt einen Ort auf diesem Planeten, an dem all diese Fragen von Gerechtigkeit, Rasse, Hoffnung und Angst zusammenlaufen und verschmelzen. Afrika. Auf anthropologischer Ebene sind wir alle Afrikaner.

Und was in Afrika passiert, passiert uns allen“ Die ghanaisch-schottische Architektin, Dozentin und Schriftstellerin führt weiter aus, „die Idee einer modernen, vielfältigen und integrativen Gesellschaft ist zwar verführerisch und überzeugend, ist aber eine reine Vorspiegelung, wenn sie nicht umgesetzt wird. Es geht um mehr als nur die Darstellung, und Architekten sind historisch gesehen die Hauptakteure bei der Umsetzung von Bildern in die Realität.“

Top Manta

Das Projekt Top Manta wurde von der Volksgewerkschaft der Straßenverkäufer ins Leben gerufen. Diese Gewerkschaft wurde 2015 in Barcelona als soziales und solidarisches Projekt gegründet, das für Migranten und Menschen afrikanischer Abstammung einsetzt und gegen Rassismus und Menschenrechtsverletzungen im Allgemeinen kämpft.

Die Organisation beteiligt sich an kulturellen und politischen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene, baut Netzwerke mit Organisationen gleicher Ziele auf und hat anderen Kollektiven wie der Straßenverkäufergewerkschaft von Madrid und ähnlichen Zusammenschlüssen in Saragossa und Valencia als Vorbild gedient.

2017 wurde Top Manta gründete, eine Marke für ethische, soziale und solidarische Mode und Accessoires, die heute weltweit als Symbol für Selbstbestimmung bekannt ist und in deren Mittelpunkt die Bedürfnisse von durch das System gefährdeten Menschen und das Streben nach sozialer Gerechtigkeit stehen.

Produktionsfirma Leve

Leve ist ein Architektur- und Filmstudio, in dem Projekte interdisziplinär konzipiert und entwickelt werden. Jedes Projekt wird als Einheit aus künstlerischer Leitung, Vernetzung und einheitlichen Managements konzipiert und setzt sich mit dem Was und dem Wie in integrierter Weise auseinander, dabei werden Grenzbereiche - die Nahtstellen - dessen, was als Architektur gilt, erforscht und soziale Ziele durch Kreativität und Aktivismus gefördert. Mitglieder: Eva Serrats, Dozentin für Projekte an der Fachhochschule für Architektur in Barcelona (ETSAB-UPC) mit Erfahrung in den Bereichen Fotografie, Film, Architektur und Kulturmanagement. Francesc Pla, Architekt, Mitglied des Teams für das Programm für ökologische Nachhaltigkeit für den Großraum Barcelona und Dozent für Projekte an der Fachhochschule für Architektur des Vallès (ETSAV-UPC). Daniel Cid, Forschungsmitarbeiter bei Leves, ist Associate Professor für Design an der Winchester School of Art der Universität Southampton (UK).

Institut Ramon Llull

Das Institut Ramon Llull produziert und organisiert die Teilnahme Kataloniens und der Balearen an den Eventi Collaterali der Biennale von Venedig und ist seit 2012 auf der Architekturbiennale und seit 2009 auf der Kunstbiennale vertreten. Das Institut ist ein Konsortium, das von der Regionalregierung von Katalonien, der Regionalregierung der Balearen und der Stadtverwaltung Barcelona gegründet wurde und dessen Zielsetzung in der internationalen Förderung der katalanischen Sprache und Kultur besteht.

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