Institut Ramon LLull

Dominic Keown, Nina Avrova, Àxel Sanjosé und József Kardos wurden mit dem Internationalen Ramon Llull-Preis ausgezeichnet

14/11/2023

Die Ramon-Llull-Stiftung (FRL) hat in Andorra die Internationalen Ramon-Llull-Preise vergeben, mit denen Personen und Institutionen außerhalb des katalanischen Sprachraums auszuzeichnen, die sich um die Förderung der katalanischen Sprache und Kultur auf internationaler Ebene verdient gemacht haben. Den Vorsitz der Preisverleihung führten die andorranische Ministerin für Kultur, Jugend und Sport Mònica Bonell und die Kulturministerin der Regionalregierung von Katalonien Natàlia Garriga.




Mit den von der Ramon-Llull-Stiftung verliehenen Preisen wird die Arbeit von Personen außerhalb des katalanischen Sprachbereichs gewürdigt, die auf internationaler Ebene zur Förderung der katalanischen Sprache und Kultur beigetragen haben. Preisträger dieser elften Ausgabe waren der Ungar József Kardos, der Deutsch-Katalane Àxel Sanjosé, die Russin Nina Avrova und der Engländer Dominic Keown.

Die Preisverleihung fand am Montag im Auditori Nacional von Andorra in Ordino statt. Den Vorsitz führte die Ministerin für Kultur, Jugend und Sport Mònica Bonell, in Begleitung der Kulturministerin der Regionalregierung von Katalonien Natàlia Garriga, der Direktorin der Ramon-Llull-Stiftung Teresa Colom und des Direktors des Ramon-Llull-Instituts Pere Almeda.

Während der Preisverleihung wies Mònica Bonell auf die Bedeutung der Preise für den gesamten katalanischen Sprachraum hin und ergänzte: „Wir wollen, dass wir uns als andorranische Gesellschaft der Stärke unserer Kultur bewusst werden, dass wir stolz auf sie sind, dass wir sie zu schätzen wissen und dass wir alle die institutionelle Verpflichtung zur Lebendigkeit und zur Außendarstellung der Sprache und Kultur verstehen, die sowohl unsere eigene als auch die der anderen ist.“ Die Ministerin führte weiter aus: „Damit eine Kultur im Ausland wirksam vermittelt werden kann, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. In erster Linie muss es sich um eine lebendige Kultur von Wert handeln, die ambitioniert und universell aufgestellt hat. Aber auch von den Institutionen muss Engagement kommen. Diese Veranstaltung ist die perfekte Gelegenheit, um das Engagement der andorranischen Regierung, das in unserer prominenten Beteiligung an der Ramon-Llull-Stiftung zum Ausdruck kommt, in Erinnerung zu rufen und zu bekräftigen.“

Die katalanische Kulturministerin Natàlia Garriga erklärte ihrerseits, dass „die Entwicklung der Internationalen Ramon-Llull-Preise und die Arbeit der Preisträger bestätigen, dass wir uns in einem guten Moment des internationalen Engagements befinden“, und sie hob den aktuellen Stellenwert der „in den katalanischsprachigen Gebieten produzierten Kultur, vom Kino bis zur Populärkultur“ hervor. Garriga betonte gleichzeitig „das gemeinsame Engagement zu Zusammenarbeit und internationaler Aufstellung, für die die Ramon-Llull-Stiftung steht“. Sie unterstrich besonders das Engagement der andorranischen Regierung für „das Projekt der Ramon-Llull-Stiftung und das von ihr vertretene Projekt" und lobte „ihre jüngsten Bemühungen, den Gebrauch der katalanischen Sprache zu gewährleisten“.

Bei der Preisverleihung traten die folgenden Musikgruppen aus Andorra, Okzitanien, Katalonien und den Balearen auf: das Duo Roser Puigbo und David Sanz aus Andorra, die Gruppe Llamp te Frigui aus der Region Languedoc-Roussillon, die katalanische Sängerin Lia Sampai begleitet von Adrià Pagés und die Mallorquinerin Maria Hein begleitet von Nicole Torrealba.


Internationaler Ramon-Llull-Preis für Katalanistik und kulturelle Vielfalt: Dominic Keown

Mit dem Internationalen Ramon-Llull-Preis für Katalanistik und kulturelle Vielfalt soll das individuelle Werk einer Person außerhalb des katalanischen Sprachbereichs gewürdigt werden, das in einer beliebigen Sprache verfasst ist und einen bedeutenden Beitrag zur Kenntnis, Anerkennung, Förderung oder Verteidigung einer oder mehrerer Kulturen und staatenloser Nationen geleistet hat. Der Preis wird gemeinsam von der Ramon-Llull-Stiftung und der Stiftung des Katalanischen Kulturkongresses verliehen. Er ist mit 6000 Euro dotiert.

Die Jury sprach Dominic Keown die Auszeichnung für seinen Beitrag zur Katalanistik zu, die ein breites Spektrum an Fachgebieten abdecke: Katalanischunterricht, akademische Forschung im Bereich Kultur, Literatur und Film, Übersetzung und Förderung der Sprache an den Universitäten, an denen er tätig hat, sowie durch die Anglo-Catalan Society. Es wurde ebenfalls sein Einsatz für die Aufnahme der katalanischen Sprache in den Lehrplan der Universität Cambridge gewürdigt.

Preis für literarische Übersetzungen Ramon Llull (Lebenswerk): Nina Avrova

Mit diesem Preis werden hervorragende Leistungen von Übersetzern und Übersetzerinnen von katalanischer Literatur gewürdigt. Voraussetzung ist, mindestens fünf Übersetzungen katalanischer Literatur veröffentlicht zu haben. Die Auszeichnung ist mit 6000 Euro dotiert.

Die Jury zeichnete die Übersetzerin Nina Avrova für ihre unbestreitbaren Verdienste bei Verbreitung der katalanischen Literatur in Russland aus. Nina Avrova lebt und arbeitet seit mehr als 40 Jahren in Katalonien. Sie ist als Übersetzerin aus dem Katalanischen ins Russische und umgekehrt und als Sprachlehrerin tätig. Sie übersetzte La pell freda (2006) und Pandora al Congo (2007) von Albert Sánchez Piñol, Vuitanta-sis contes von Quim Monzó 2009 und darüber hinaus zahlreiche Erzählungen von Mercè Rodoreda, Manuel de Pedrolo, Sergi Pàmies und Bel Olid und Theaterstücke und Lyrik.

Ramon-Llull-Preis für Literaturübersetzungen: Àxel Sanjosé

Der Ramon-Llull-Preis für Literaturübersetzungen wird von der Ramon-Llull-Stiftung verliehen. Er würdigt die beste Übersetzung eines literarischen Werks aus dem Katalanischen, die im Jahr vor der Preisverleihung veröffentlicht wurde. In die Auswahl kommen literarische Werke, die von einem Übersetzer aus dem Katalanischen übersetzt und im Jahr vor der Preisvergabe veröffentlicht wurden. Die Auszeichnung ist mit 4000 Euro dotiert.

Die Jury sprach den Preis Àxel Sanjosé zu für seine Übersetzung von Gedichten von Joan Maragall ins Deutsche. Die von dem Übersetzer selbst zusammengestellte Auswahl ist unter dem Titel Der Pinien Grün, des Meeres Blau / La verdor dels pins, la blavor del mar erschienen. Die von der Stiftung Lyrik Kabinett herausgegebene Übersetzung hat von den externen Gutachtern sehr positive Kommentare erhalten.

Die Jury hob hervor, dass es dem Übersetzer ausgezeichnet gelungen sei, die Stimme des Dichters zu übertragen. Die Anthologie ist bei einem führenden deutschen Lyrik-Verlag erschienen. Der sorgfältig editierte zweisprachige Gedichtband erläutert auch die philologischen Kriterien, nach denen der Übersetzer seine Entscheidungen getroffen hat.

Ramon-Llull-Preis für die internationale Förderung katalanischer Kunst: József Kardos

Der in diesem Jahr bereits zum elften Mal verliehene Preis zeichnet eine Person oder eine Institution aus dem Ausland aus, die einen bedeutenden Beitrag zur Sichtbarkeit der katalanischen Kunst auf internationaler Ebene geleistet hat. Die Auszeichnung ist mit 4000 Euro dotiert.

Die Jury hält József Kardos, den künstlerischen Programmgestalter des Sziget-Festivals, für preiswürdig, weil er jedes Jahr mit besonderem Interesse katalanische Kompanien, insbesondere aus den Bereichen Straßenkunst, Tanz, Zirkus und Musik, die Möglichkeit zur Teilnahme an einem multikulturellen Festival gibt, das im Sommer eine Woche lang auf der Insel Óbuda im Norden von Budapest (Ungarn) unter dem Motto „Die Insel der Freiheit“ stattfindet.

Die Jury schätzt seine Arbeit bei der kontinuierlichen Unterstützung von katalanischen Künstlern aller Sparten im Rahmen eines der wichtigsten europäischen Festivals, das sich durch die von ihm vertretenen Werte auszeichnet: freie Meinungsäußerung und Respekt für die Unterschiede in Bezug auf kulturellen und religiösen Hintergrund oder sexuelle Orientierung.

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