Institut Ramon LLull

Laia Estruch und Jordi Bernadó auf der Triënnale Kortrijk in Belgien

Kunst.  25/06/2024

Vom 29. Juni bis zum 6. Oktober dieses Jahres findet im belgischen Kortrijk die dritte Ausgabe der internationalen Triennale für zeitgenössische Kunst statt, bei der die Straßen der Stadt zu Ausstellungssälen werden. Trena, die Installation von Laia Estruch, wird den zentralen Raum der Triennale einnehmen.




Die dritte Ausgabe der Triënnale Kortrijk in Belgien wird am 29. Juni mit eröffnet, Werke von insgesamt zweiundzwanzig Künstlern und Künstlerinnen werden bis zum 6. Oktober in den Straßen der flämischen Stadt und in einigen ihrer bekanntesten Gebäude zu sehen sein. Die Stadt Kortrijk und die Kunstplattform Be-part zeichnen für diese internationale Veranstaltung verantwortlich, in deren Mittelpunkt die sozialen Aspekt der zeitgenössischen Kunst und ihr Dialog mit der Stadtlandschaft stehen.

Laia Estruch wird ihren Beitrag Trena auf dem Grote Markt, dem Hauptplatz der Stadt, installieren. Die Klangskulptur, die vom Nationalen Kunstmuseums von Katalonien (MNAC) produziert wurde, besteht aus einem Kreislauf von 35 Metern Länge, 6,60 Metern Breite, 5 Metern Höhe und 2 Metern Durchmesser und schafft ein einzigartiges Erlebnis, bei dem die Grenzen zwischen Außen und Innen verwischen. Die Installation basiert auf dem sogenannten Plexus (auf Latein Trena), der Verflechtung von Leitungsbahnen in einem Organismus. Bei der Gestaltung der Skulptur standen auch Motorsport-Rennstrecken, Leichtathletikstadien und Vergnügungsparks Pate sowie auf die im Untergrund von Städten verlaufenden Kanalisationssysteme und Gasleitungen. Die Skulptur mit performativen Charakter wurde im Juli 2023 in der Sala Oval des MNAC uraufgeführt. In Kortrijk sind die Betrachter aufgefordert, ihre Beziehung zu einem der zentralsten und lebendigsten Räume der Stadt neu zu entdecken und sich aus einer anderen Perspektive damit auseinanderzusetzen.

Jordi Bernadó stellt im BK6, einem ehemaligen Museum im historischen Zentrum, das in ein Kreativzentrum für junge Menschen umgewandelt wurde, Fotografien aus der Serie Last & Lost aus, die das Ergebnis seiner Recherchen über 10 einzigartige Ökosysteme auf der ganzen Welt sind, deren Überleben bedroht ist. Der Künstler will die Erinnerung an diese Orte für künftige Generationen dokumentieren. Seine Fotos befassen sich mit den ökologischen und philosophischen Herausforderungen der Gegenwart und zeigen Szenen der Auslöschung, aber auch der Hoffnung. Jedes Bild zeigt eine Realität, die sich wehrt oder die ihr Überleben betont. Zu den Motiven gehören Anklage, Evokation, Metapher und der Wunsch nach Veränderung. Sein Werk wird im Dialog mit Arbeiten des 1996 verstorbenen amerikanisch-kubanischen Künstlers Felix Gonzalez-Torres und des belgischen Avantgarde-Künstlers und Architekten René Heyvaert präsentiert.

Die Kuratoren der diesjährigen Triennale sind Patrick Ronse, Direktor der Plattform für zeitgenössische Kunst Be-Part, und Hilde Teerlinck, Direktorin der Han Nefkens Foundation. Das von ihnen gewählte Motto „After Paradise“ bezieht sich auf den Kontrast zwischen der sozialen Harmonie und dem materiellen Überfluss eines verlorenen Paradieses und einer Gegenwart, die durch Rohstoffknappheit, soziale Spannungen und eine stark verschmutzte Umwelt geprägt ist. Nach Aussage der Kuratoren will After Paradise aber mit seinen Werken, die zu Dialog, Reflexion und Handeln anregen sollen, ein positives Narrativ schaffen, das Verantwortung und Empowerment in den Mittelpunkt stellt.

Die Teilnahme von Laia Estruch und Jordi Bernadó an der Triënnale Kortrijk wird vom Institut Ramon Llull gefördert, das auch bei den beiden vorangegangenen Ausgaben die Beiträge katalanischer Künstler gefördert hat.


Laia Estruch (Barcelona, 1981) hat einen Abschluss in Bildender Kunst von der Universitat de Barcelona. Ihr letztes Studienjahr (2010) hat sie an der Cooper Union University (New York) absolviert. Sie wurde mit den Preisen „Ciutat de Barcelona 2021“, „Cerveses Alhambra d’Art Emergent, ARCOMadrid 2022“ und „Premi Galeries 2019“ der Zeitschrift Núvol ausgezeichnet. Stimme und Körper sind das Rückgrat beim Research für ihre Werke, die zwischen Skulptur und Aktion angesiedelt sind. Die Künstlerin versteht die Stimme als eine Erweiterung des Körpers, die in der Lage ist, Fragen der Sprache, des Sprechens, des Geschlechts oder der sozialen Strukturen auszudrücken.

Ihre Werke der letzten Jahre waren zu sehen im PUBLICS (2022) Helsinki, der Kunstmesse ARCO in Madrid (2022), dem Centre d’Art La Panera (2022) in Lleida, der Kollektion Thyssen Bornemisza TBA21 im C3A Centro de Creación Contemporánea de Andalucía in Cordoba (2022), in der Fundación Sandretto, Madrid (2022), der Galerie Ehrhardt-Flórez, Madrid (2022), der Fundación Cerezales Antonino y Cinia, León (2022), im Azkuna Zentroa, Bilbao (2022), bei Hauser and Wirth Menorca (2023), im TEA Tenerife Espacio de las Artes (2023), im Nationalen Kunstmuseums von Katalonien MNAC in Barcelona (2023), in der Galeria Municipal do Porto in Portugal (2023), bei Concomitentes - Aguas Vivas en Cantábria (2023-24) und im PATIO ZONAMACO Mexiko (2024).

Jordi Bernadó (Lleida, 1966) versteht Fotografie als einen Weg zum Wissen. Sein Ehrgeiz und seine Strenge bei der Entschlüsselung seiner Umwelt schlagen sich in einem umfangreichen, persönlichen und zugleich komplexen Werk nieder. Das Spiel mit der Realität, die Beobachtung blinder Winkel, in die sich das Unbemerkte verirrt, sind einige der Konstanten in seinem kaleidoskopischen Werk, das sich mit so unterschiedlichen Themen wie Identität, Wohnformen und Architektur sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene befasst.

Für mit Very Very Bad News (Ed. Actar, 2002) gewann er den Preis des Kulturministeriums für das beste Buch des Jahres 2002 und den PHotoESPAÑA-Preis 2002 für das beste Fotobuch und sein Buch Welcome to Espaiñ (Ed. Actar, 2009) war in der Endrunde des Prix du Livre de Auteur 2010 der Rencontres d'Arles Internationales de la Photographie. Darüber hinaus hat er ein Fotopres-Stipendium und ein Endesa X-Stipendium erhalten.

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