Institut Ramon LLull

Das Projekt Parlaments d'aigua von Eva Franch, Mireia Luzárraga und Alejandro Muiño gewinnt das Auswahlverfahren des Instituts Ramon Llull für die Teilnahme an der 19. Architekturbiennale in Venedig

Architektur und Design.  30/07/2024

Die 19. Ausgabe der Architekturbiennale von Venedig wird vom 10. Mai bis 23. November 2025 unter der Leitung des italienischen Architekten und Universitätsprofessors Carlo Ratti stattfinden, der folgendes Motto gewählt hat: Intelligens. Natural. Artificial. Collective.




Das Projekt Parlaments d’aigua: Arquitectures ecosocials projectives von Eva Franch i Gilabert, Mireia Luzárraga und Alejandro Muiño hat das vom Institut Ramon Llull organisierte Auswahlverfahren für die Teilnahme als Vertreter der katalanischen Kultur am Programm Eventi Collaterali der 19. Architekturbiennale in Venedig gewonnen. Über die Architektur setzt sich das Projekt mit der Untersuchung der gemeinsamen Beziehungen zwischen Menschen und Nicht-Menschen und den Wassersystemen, von denen sie abhängig sind, auseinander, um hoffnungsvolle Zukunftsszenarien vorzuschlagen.

Parlaments d’aigua ist in drei verschiedene Phasen unterteilt, die drei miteinander verbundene Research-, Untersuchungs- und Verbreitungsbereiche bilden. Der erste Bereich ist Atlas: Wasserarchitekturen, eine ständig wachsende Datenbank auf der Suche nach Situationen, die unter hydrologischen Gesichtspunkten sowohl in Katalonien als auch international von Interesse sind. Der zweite ist das Zukunftslabor, in dem die materiellen (Installationen, Modelle, Zeichnungen, Diagramme) und immateriellen (Videos, Soundaktivierungen, Websites) Inhalte der aus dem Atlas ausgewählten Fallstudien produziert und anschließend auf der Biennale präsentiert werden. Der dritte ist die Ausstellung, in der sowohl das Material aus dem Atlas-Bereich als auch die Ergebnisse des Zukunftslabors auf experimentelle Weise präsentiert werden.

Die Jury, die den Vorschlag ausgewählt hat, setzt sich aus Fachleuten mit umfassender und international anerkannter Erfahrung zusammen. Den Vorsitz haben Pau Bajet und Tomeu Ramis, Mitglieder des Kuratoriumsausschusses des Vorschlags Becoming, Architectures for a Planet in Transition des Weltarchitekturkongresses 2026 der Union Internationale des Architectes (UIA) inne, die zusammen eine Stimme hatten. Mitglieder des Jury waren Maria Buhigas, Chefarchitektin der Stadtverwaltung von Barcelona, Judit Carrera, Direktorin des Centre de Cultura Contemporània de Barcelona (CCCB), Guim Costa, Dekan der Architektenkammer von Katalonien (COAC), Marina Otero Verzier, Architektin, Kuratorin und Forscherin, Kuratorin des niederländischen Pavillons auf der Architekturbiennale Venedig 2018 und Ko-Kuratorin der 13. Shanghai Biennale 2021, und Eva Serrats, Architektin und Ko-Kuratorin des katalanischen Beitrags auf der Architekturbiennale Venedig 2023 (Seguint el peix / Following the fish).

In den Worten der Jury „fiel die Wahl auf den Vorschlag Parlaments d’aigua: Arquitectures ecosocials projectives, weil er die Wasserkrise aus der Perspektive der gegenwärtigen und zukünftigen Bewirtschaftung und Architekturen der Wasserressourcen in Katalonien und auf den Balearen behandelt. Die Jury schätzt das ehrgeizige Research, zu dem die Schaffung eines Zukunftslabors gehört, das auf einem Atlas basiert, der mehrere Fallstudien zusammenfasst und verschiedene lokale Akteure, Experten anderer Disziplinen und Architekten zusammenbringt. Ziel des Projekts ist es, neue Wege zu finden, um Ökologie durch Design zu visualisieren und zu produzieren, und dabei gleichzeitig eine neugierige Haltung und einen rigorosen Ansatz anzuwenden.“

Die 19. Ausgabe der Architekturbiennale von Venedig steht unter der Leitung des Architekten, Ingenieurs, Aktivisten und Professors am Massachusetts Institute of Technology Carlo Ratti (Turin, 1971), der folgendes Motto gewählt hat: Intelligens. Natural. Artificial. Collective. Ratti erläutert das Motto mit diesen Worten: Der Titel Intelligens ist mit unserem heutigen Begriff „Intelligenz“ verwandt, hat aber auch eine breitere Bedeutung. Die Endsilbe „gens“ bedeutet auf Lateinische „Menschengeschlecht“. So entsteht eine neue Wurzel, die eine Zukunft der Intelligenz vorschlägt, die umfassend, vielfältig und phantasievoll ist und über den derzeitigen begrenzenden Fokus der KI hinausgeht.“

Der Vorschlag von Eva Franch, Mireia Luzárraga und Alejandro Muiño steht nicht nur im Einklang mit dem von Carlo Ratti gewählten Motto, sondern ist auch, wie in den Regeln des Auswahlverfahrens vorgesehen, mit dem Thema des Weltarchitekturkongresses der Union Internationale des Architectes (UIA) verknüpft, der 2026 in Barcelona stattfinden wird, dem Jahr, in dem Barcelona auch die Unesco-Welthauptstadt der Architektur sein wird. Motto des Kongresses ist Becoming, Architectures for a Planet in Transition.

Wie bei früheren Ausgaben wird das Institut Ramon Llull diesen Vorschlag dem Kuratorium der Architekturbiennale 2025 in Venedig vorlegen, das in den kommenden Monaten bekannt geben wird, ob es Parlaments d’aigua: Arquitectures ecosocials projectives in das Programm der Eventi Collaterali aufnehmen wird.

Das Institut Ramon Llull produziert und organisiert die Teilnahme Kataloniens und der Balearen an den Eventi Collaterali der Biennale von Venedig und ist seit 2012 auf der Architekturbiennale und seit 2009 auf der Kunstbiennale vertreten.


Eva Franch i Gilabert (Delta de l’Ebre, 1978)

Die in Barcelona, Prag und New York lebende Architektin, Kuratorin, Forscherin und Pädagogin ist Dozentin an der Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag UMPRUM und war Direktorin der Architectural Association (AA ) in London und davor von Storefront for Art and Architecture in New York und Dozentin am Cooper Union College der Princeton University, am GSAPP der Columbia University, an der Rice University, der SUNY Buffalo und der IUAV Venedig. Ihre Arbeit als Vordenkerin, Unterstützerin von Communitys und Direktorin von Institutionen und Projekten mit bahnbrechenden Perspektiven hat sie zu einer der einflussreichsten Stimmen in der internationalen Architekturgemeinschaft gemacht.

Franch hat weltweit mehr als 30 Ausstellungen kuratiert, von Taipeh bis Buenos Aires und Berlin. In jüngster Zeit hat Franch die Ausstellung Picasso: Sin título im Kulturzentrum La Casa Encendida Madrid kuratiert und gestaltet und war Mitbegründerin und künstlerische Leiterin von Model. Festival d’Arquitectures de Barcelona, das von der Stadt Barcelona und der Architektenkammer von Katalonien (COAC) initiiert wurde. 2014 leitete und ko-kuratierte Franch den Pavillon der Vereinigten Staaten auf der Biennale von Venedig mit dem Projekt OfficeUS, das die drei Publikationen Manual, Atlas und Agenda (Lars Müller) und den Film The Architects (Amie Siegla) umfasste und kürzlich vom Museum of Modern Art New York (MoMA) als Teil seiner ständigen Sammlung erworben wurden.

Mireia Luzárraga und Alejandro Muiño (Madrid, 1981 und Barcelona, 1982)

Sie leiten das Architektur- und Researchstudio TAKK, das Niederlassungen in Barcelona und New York hat. Mireia Luzárraga ist Direktorin des Studio I des Architektur-Masterprogramms GSAPP der Columbia University in New York und lehrt zusammen mit Alejandro Muiño als Gastprofessorin an der Universität Tokio. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Frage, wie Architektur die Entwicklung eines gerechteren Lebens fördern kann, indem sie feministisches Denken und Ökologie in die Planung von Räumen einbezieht.

Ihre Arbeiten wurden mit dem „Design Vanguard 2024“, „Best Archilover Project 2023“, einer besonderen Erwähnung der Jury der „Premis FAD 2023“, dem „COAM 2022“ und dem „Temps de les Arts 2022“ ausgezeichnet. Die Werke von Luzárraga und Muiño sind in einigen der bestrenommierten Sammlungen der Architekturmuseen der Welt vertreten. Unter anderem im FRAC Centre Vale-del-Loire, im Vitra Design Museum, im Mak Center for Art & Architecture in Los Angeles, im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Rabat und im Disseny Hub in Barcelona.

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