Literatur
Das IRL hat die Bekanntmachung katalanischer Literatur im Ausland durch finanzielle Unterstützung von Übersetzungen und die kontinuierliche und zunehmende Präsenz auf internationalen Messen und Festivals gefördert. Dieses Jahr wurden vom Bereich Literatur eine Rekordzahl von 579 Subventionen in folgenden Bereichen vergeben: Übersetzung, Bilderbücher und Comics, Öffentlichkeitsarbeit, Verlagstätigkeit, Reisestipendien für Autoren, Werbematerial und Residenz-Programme für Übersetzer.
In diesen Zahlen sind 197 Übersetzungen von literarischen und philosophischen Werken aus dem Katalanischen und Okzitanischen in andere Sprachen enthalten, das sind 41,7 % mehr als im Jahr 2023. Die Zahl nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die Übersetzung von Kinder- und Jugendliteratur wurde mit Schriftstellern wie Toni Galmés und Meritxell Martí fortgesetzt, weiterhin wurden Übersetzungen von klassischen Werken von Jacint Verdaguer, Montserrat Roig, Vicent Andrés Estellés, JV Foix und Mercè Rodoreda gefördert sowie die Übersetzung moderner und zeitgenössischer Lyriker wie Jaume Pont, Mireia Calafell, Antònia Vicens und anderen. Im Bereich der zeitgenössischen Belletristik und Sachliteratur ist die Veröffentlichung von Werken von Autoren wie Alba Dedeu, Irene Solà, Pol Guasch, Miquel de Palol, Gemma Ruiz Palà, Sebastià Alzamora, Anna Pazos, Regina Rodríguez, Joan-Lluís Lluís und Marina Garcés hervorzuheben. Eine Liste aller im vergangenen Jahr veröffentlichten Übersetzungen finden Sie unter folgendem Link. Die am häufigsten übersetzten Sprachen waren erneut Spanisch, Italienisch, Französisch und Englisch, mit einer bemerkenswerten Zunahme von Deutsch und Portugiesisch sowohl für Portugal als auch Brasilien.
Im Bereich Bilderbücher und Comics wurden insgesamt 184 Zuschüsse für internationale Projekte gewährt, das sind 36,3 % mehr als im Jahr 2023. 2025 wird das IRL sein Engagement für die Konsolidierung im Bereich Comic fortsetzen und zum zweiten Mal auf dem Comicfestival Angoulême (Frankreich) mit einem gemeinsamen Stand mit ICEC und FICOMIC vertreten sein, in diesem Jahr wird Barcelona die Gaststadt des Festivals sein.
Erwähnenswert ist auch die neue Subventionslinie für die Verlagsproduktion in den Genres Poesie und Theater, die von internationalen Verlegern sehr gut angenommen wurde und zu 32 Projekten geführt hat.
2024 war das IRL auf folgenden zwölf internationalen Literaturmessen vertreten: darunter das Comicfestival von Angoulême (Frankreich), die Internationale Buchmesse von Kairo (Ägypten), die Kinderbuchmesse von Bologna (Italien), die Londoner Buchmesse (Vereinigtes Königreich), die Frankfurter Buchmesse (Deutschland), die Buchmesse von Guadalajara (Mexiko) und zum ersten Mal auch auf dem Markt für Poesie in Lille (Frankreich). Das IRL hat darüber hinaus Schriftsteller und Illustratoren durch Reisestipendien die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen unterstützt.
Im Faberllull Olot fanden drei Residenzen für Übersetzer und ein Workshop für Illustratoren statt. Dazu gehörte auch die Residenz zum Werk von Irene Solà, die im Mai stattfand und an der viele Übersetzer ihrer Werke teilnahmen. Außerdem fand das erste Seminar zur Übersetzung in skandinavische Sprachen statt, ein weiterer Schritt zur Stärkung der katalanischen Literatur im skandinavischen Verlagsmarkt, einem der strategischen Sprachgebiete des IRL.
Eines der vorrangigen Ziele für 2025 ist die Steigerung von Quantität und Qualität der Übersetzungen, insbesondere durch die verstärkte Förderung der Übersetzung von Lyrik, textbasiertem Theater und Klassikern durch spezifische Programme und Pläne sowie durch Kurse und andere Unterstützung für Übersetzer von katalanischer Literatur. Darüber hinaus soll eine Strategie zur Schaffung neuer Chancen in der arabischen Welt und in China entwickelt werden. Und schließlich soll die Zahl der Übersetzungen katalanischer Literatur in die verschiedenen Varianten des Spanischen durch lateinamerikanische Verlage erhöht werden, in einem wichtigen Jahr, in dem Barcelona offizieller Gast der Internationalen Buchmesse von Guadalajara IFL sein wird.
Sprache
Derzeit bieten mehr als 130 Universitäten in 30 Ländern Europas, Amerikas und Asiens Lehrveranstaltungen in katalanischer Sprache und Kulturwissenschaft an, von denen 93 vom Institut Ramon Llull finanziell unterstützt werden. Im akademischen Jahr 2024-25 haben sich das University College Dublin (Irland) und die Université Sorbonne Nouvelle-Paris 3 (Frankreich) dem Netzwerk XarxaLlull angeschlossen, die Zahl der in einem Katalanisch-Fach eingeschriebenen Studierenden betrug 4027.
Im Rahmen des XarxaLlull-Programms wird Katalanisch an 10 der 25 laut dem Times Higher Education World University Ranking 2024 besten Universitäten der Welt (darunter die University of Oxford, die University of Cambridge, die University of California Berkeley, die University of Chicago und die University of California Los Angeles) und an 40 der 150 besten Universitäten gelehrt.
2024 wurden 6 internationale Kolloquien zu katalanischer Sprache und Kulturwissenschaft in Minnesota, Paris, Schottland, Poznan, Siena und Gießen abgehalten, mit insgesamt 22 Plenarvorträgen und 250 akademischen Veröffentlichungen.
Am Gastprofessuren-Programm haben 2024 7 Gastprofessoren teilgenommen. Darunter Brigitte Vasallo (CUNY), Elvira Dyangani (ÑU), Raül Garrigasait (Stanford) und Simona Škrabec (Leipzig).
Im Jahr 2024 fand im Faberllull Olot eine Residenz zum Thema Katalanischstudien statt. Im Mai kamen in Olot unter dem Motto „Fibres sensibles: pensar els afectes en la cultura catalana contemporània“ Wissenschaftler zusammen, die zu verschiedenen Aspekten Ansätzen der Affektforschung arbeiten.
Für das kommende Jahr sind Forschungsstipendien für internationale Studierende und zwei Residenz-Programme im Zusammenhang mit der Lehre von katalanischer Sprache und Kulturwissenschaft geplant.
Das IRL unterstützt akademische und kulturelle Aktivitäten an Universitäten im Ausland, mit denen Sichtbarkeit und Einfluss der Katalanistik gefördert und gleichzeitig das Bewusstsein für die katalanische Sprache und Kultur gestärkt werden sollen. 2024 wurden an diesen Universitäten 115 akademische und kulturelle Veranstaltungen ausgerichtet, 50 % mehr als im Jahr 2023.
Für die Sommersprachaufenthalte zur Stärkung von Sprachkompetenz und kulturellen Kenntnissen von Katalanischlernenden aus dem Ausland sind mehr als 200 Bewerbungen für die vorhandenen 90 Plätze eingegangen. Eine weitere wichtige Veransaltung war die Internationale Konferenz für Katalanischlehrkräfte, die im Juli in Castelló stattfand und an der 80 Lehrerinnen und Lehrer aus 23 Ländern teilnahmen. Ab dem nächsten Jahr wird die Konferenz einen thematischen Schwerpunkt haben. Die Konferenz 2025 wird sich mit generativer künstlicher Intelligenz in der Lehre und ihren Auswirkungen befassen.
Kunst- und Kulturproduktion
Im Bereich der darstellenden Künste war 2024 durch eine starke Präsenz katalanischer Ensembles und Künstler auf einigen der bestrenommierten Bühnen der Welt gekennzeichnet, die dank eines neuen Förderprogramms für internationale Auftritte möglich wurde. Dadurch konnten im vergangenen Jahr 85 Kompagnien in 23 Ländern Europas, Asiens und Südamerikas insgesamt 235 Aufführungen zeigen. Neben den Zahlen ist auch die Qualität der Bühnen und Festivals, die diese Aufführungen beherbergt haben bemerkenswert, dazu gehörten unter anderem das Festival d'Avignon (Frankreich), das Romaeuropa Festival (Italien) und Seoul International Dance Festival (Südkorea). Auch im Bereich der bildenden Kunst wurde eine neue Förderlinie eingerichtet, mit der die Teilnahme von Künstlern an Ausstellungen, Festivals, Biennalen und Triennalen zu unterstützen, was unter anderem die Teilnahme von Josep Bohigas und Benedetta Tagliablue bei Mextrópoli (Mexiko) und von Alba G. Corral am Sonica Glasgow ermöglichte.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Förderung der Zusammenarbeit mit Festivals und strategischen Einrichtungen in Lateinamerika, wo die Verbreitung des katalanischen Dramas einen hohen Stellenwert einnimmt. So gab es beim Internationalen Festival von Buenos Aires (FIBA) einen Fokus auf Katalonien, die Zusammenarbeit mit dem Festival Teatro a Mil (Chile) wurde fortgesetzt, zwei Stücke wurden in Montevideo, Buenos Aires und Lima im Rahmen des Festivals Temporada Alta - Lateinamerika aufgeführt, und das katalanische Theater war Ehrengast beim 5. iberoamerikanischem Theatertreffen Punto Cadeneta Punto, an dem die vier katalanischen Dramaturgen Guillem Clua, Joan Yago, Clàudia Cedó und Albert Tola teilnahmen. In Europa hat das norwegische Theater Vega Scene in Oslo im Rahmen des von der Sala Beckett geleiteten Programms mit dramatisierten Lesungen Texte von Marta Buchaca und Guillem Clua aufgeführt.
Vom 11. bis 17. November 2025 wird der zeitgenössische katalanische Tanz mit fünf Kompanien Ehrengast auf der Tanzbiennale von Cali (Kolumbien) sein.
Im Bereich Musik wurde der Schwerpunkt auf die Unterstützung internationaler Tourneen von Ensembles gelegt, die mit den großen Opern und Konzertsälen unseres Landes verbunden sind, in Anerkennung der Exzellenz und Qualität der Ensembles des Palau de la Música Catalana, des Gran Teatre del Liceu und des Auditori.Der Kammerchor des Palau de la Música Catalana und das der Chor des Gran Teatre del Liceu traten gemeinsam in der Philharmonie in Paris und im Barbican in London auf. Das Symphonieorchester von Barcelona OBC hat zwei Konzerte in der Elbphilarmonie in Hamburg gegeben. Und Òpera a Catalunya war auf dem Opernfestival von Saaremaa in Estland zu Gast und führte an 5 Tagen insgesamt 7 verschiedene Stücke auf.
Die zeitgenössische Musik aus Katalonien war erneut in New York präsent: Alba Carmona ist im Lincoln Center aufgetreten, und beim Summerstage Festival waren die katalanischen Bands Sidonie, Balkan Paradise Orchestra und Lau Noah vertreten. New York war auch Austragungsort eines Teils der internationalen Veranstaltungen zum hundertsten Geburtstag der Sopranistin Victòria de Àngels.
Zu weiteren relevanten Veranstaltungen gehören das katalanische Fenster auf dem Ethnos-Festival in Neapel, das gemeinsam mit Fabra i Coats und der Mittelmeermesse von Manresa organisiert wurde, sowie die Zusammenarbeit mit dem Liveurope-Netz im fünften Jahr in Folge, die zu zehn Konzerten katalanischer Nachwuchskünstler an sechs der wichtigsten europäischen Veranstaltungsorten für zeitgenössische Musik führten.In diesem Jahr hielten die Mitglieder dieser Plattform ihr Jahrestreffen in Barcelona ab.
Im Bereich bildende Kunst ist Bestiari hervorzuheben: das Projekt des Künstlers Carlos Casas, das von Filipa Ramos kuratiert wurde, war der katalanische Beitrag auf der 60. Biennale di Venezia und zählte insgesamt 31.857 Besucher.Nächstes Jahr wird das IRL wieder an den Eventi Collaterali der Architekturbiennale von Venedig teilnehmen, und zwar mit dem Projekt „Parlaments d’aigua: Arquitectures ecosocials projectives“ von Eva Franch i Gilabert, Mireia Luzárraga und Alejandro Muiño Seco. Der Pavillon kann vom 9. Mai bis zum 23. November besucht werden.
Das IRL hat zwei große Ausstellungen in den USA ermöglicht: Francesc Tosquelles: Avant-Garde Psychiatry and the Birth of Art Brut, die im American Folk Art Museum in New York gezeigt wurde und die von mehr als 20.000 Personen besucht wurde. Und „Beyond the Single Image“ aus der Kollektion Foto Colectania in der Margulies Collection im Warehouse in Miami.
Im Bereich Kino wurde die Zusammenarbeit mit dem Catalan Film Festival in Schottland und dem Cambridge Film Festival fortgesetzt, ebenso wie der internationale Gaudí-Zyklus, der dieses Jahr nicht nur in Mexiko, Chile und dem Vereinigten Königreich stattfand, sondern auch auf die skandinavischen Länder und Deutschland ausgedehnt wurde.Das katalanische Kino wird auch bei der Ausgabe 2025 des Tallin Black Nights Film Festival, einem der bestrenommierten Filmfestivals Nordeuropas, im Mittelpunkt stehen. Es werden dann zwischen 15 und 20 katalanische Filme gezeigt werden.
Residenz-Programme
Die Förderung der Internationalisierung des zeitgenössischen Schaffens durch das Programm der Künstleraufenthalte ist eine der strategischen Aktionslinien des IRL. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Residenzen fand im Oktober im Archäologiemuseum von Katalonien in Empúries die erste internationale Residenz für Kreation in historischen Räumen statt Bei dieser Gelegenheit besuchten die Künstlerinnen und Kulturschaffenden aus Katalonien Maria Callís (Lyrikerin), Joana Gomila (Musikerin) und Alexandra Laudo (Kuratorin) zusammen mit der britischen Lyrikerin Alice Oswald die archäologische Stätte des MAC in Empúries. Die katalanischen Künstlerinnen präsentierten die entstandenen Stücke auf dem Festival Clàssics in Barcelona. Ebenfalls im Oktober veranstaltete Faberllull Olot, der vom Institut Ramon Llull in Zusammenarbeit mit der Stadt Olot verwaltete Veranstaltungsort für Residenz-Programme, die von Marcelo Expósito kuratierte internationale Residenz zum Thema Democràcia en risc. Cultura i Barbàrie (Demokratie in Gefahr: Kultur und Barbarei), bei der etwa zwanzig Denker, Kulturschaffende und Aktivisten aus verschiedenen Ländern über die Rolle der Kultur angesichts der Krise der Demokratien diskutierten.
In diesem Jahr hat das Residenz-Netzwerk Faber 225 Fachleute aus 39 Ländern im Rahmen von 15 thematischen Aufenthalten und acht individuellen Aufenthalten beherbergt.
Im Bereich Stipendien für internationale Austauschprogramme in den Bereichen bildende Kunst, darstellende Kunst, Film, Musik, Design und Architektur gingen 2024 insgesamt 35 Anträge ein, doppelt so viele wie 2023, und es wurden Projekte in 15 Ländern durchgeführt.